Reiseapotheke für USA-Reisen

Je nachdem in welches Land man reist, muss auch die Reiseapotheke neu zusammengestellt werden. Bei einer Reise in ein europäisches Land oder Nordamerika sollte zumindest die Basis-Reiseapotheke mit dabei sein.

Je nachdem in welches Land man reist, muss auch die Reiseapotheke neu zusammengestellt werden. Bei einer Reise in ein europäisches Land oder Nordamerika (USA, Canada) sollte zumindest die Basis-Reiseapotheke mit dabei sein um für die häufigsten Notfälle gerüstet zu sein.

Vorweg angemerkt: Ich bin kein Mediziner sondern gebe hier lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter! Dieser Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Allgemeinmediziner des Vertrauens!

Generell sollten in die Reiseapotheke nur Medikamente kommen, die man schon einmal zu sich genommen bzw. verwendet und auch gut vertragen hat. Also bitte keine Experimente! Das kann am Urlaubsort unangenehme Folgen haben, wenn z.B. Nebenwirkungen auftreten oder das Medikament nicht wie gewünscht wirkt. Man sollte auch eventuell benötigte Lagerbedingungen (min/max Temperatur, Luftfeuchtigkeit, etc.) bei der Auswahl der Medikamente für die Reiseapotheke mit berücksichtigen.

Alle Medikamente, die man regelmäßig einnehmen muss, gehören auf alle Fälle in die Reiseapotheke. Wer während der Anreise (z.B. bei mehrstündigen Flügen) ein Medikament einnehmen muss, sollte sich erkundigen ob dafür ein medizinisches Attest erforderlich ist. Generell ist es bei speziellen, eher unüblichen Medikamenten gut, eine Bestätigung vom Arzt in Englischer Sprache mit dabei zu haben.

Ich wurde bereits mehrmals auf mein bei uns durchaus gängiges Schmerzmittel gegen Kopfweh beim Handgepäcks-Check angesprochen da dieses Präparat in den USA nicht bekannt war. Was nicht wirklich während dem Flug benötigt wird oder absolut lebensnotwendig ist, sollte man daher lieber im aufgegebenen Gepäck transportieren.

Reiseapotheke im Handgepäck – nicht alles geht!

Reiseapotheke

Nicht alle Verabreichungsformen (z.B. Injektoren, Injektionsnadeln, etc.) dürfen so ohne weiteres mit an Bord eines Flugzeugs genommen werden. Üblicherweise findet man auf der Website der Airline, die den Flug durchführt entsprechende Informationen.

Muss man sich kurz vor dem Flug eine Selbstinjektion beispielsweise für das Verhindern einer Thrombose setzen, sollte man sich vorab beim Abflughafen erkundigen welche Darrechungsformen auch durch die Flughafen-Sicherheit gebracht werden dürfen. Hier kann es durchaus Unterschiede zu den Regelungen der Airlines kommen. Selbst-Injektoren (Epi-Pens) können meist ohne Probleme mit hinter die Security-Schranke, die gängigen Thrombose-Medikamente sind den Mitarbeitern dort üblicherweise bekannt.

Handgepäcksbestimmungen variieren von Fluglinie zu Fluglinie, daher sollte man sich vor dem Abflug nach den gültigen Bestimmungen bei der Fluglinie oder dem Reisebüro, bei dem man gebucht hat erkundigen.

Zusätzlich sollte man bei besonderen Medikamenten recherchieren ob man sie ins Zielland mitbringen darf. Im Bedarfsfall kann es erforderlich sein, ein Schreiben vom Arzt mit dabei zu haben. In den USA dieses bitte unbedingt auf Englisch mitführen – andere Sprachen werden meist nicht von den Einreise– oder Security-Beamten anerkannt bzw. gesprochen!

Jegliche Medikamente sollten auch im Handgepäck in der Orignalverpackung mitgeführt werden. So können unangenehme Situationen beim Security Check schnell aufgeklärt werden. Als Beispiel kann ich hier von einer Situation am Flughafen von Miami berichten: Mein mitgebrachtes Schmerzmittel war nicht als Marke bekannt. Der Aufdruck der Wirkstoffe Paracetamol und Acetylsalicylacid gemeinsam mit meiner Erklärung, das wären Kopfweh-Tabletten hat die Sicherheitsbeamten dann beruhigt. Die Diskussion hätte ich mir allerdings ersparen können, wären die Brausetabletten noch in der Original-Schachtel gesteckt.

Mindesthaltbarkeit prüfen

Rechtzeitig vor der Abreise sollte auch das Verfallsdatum aller eingepackten Präparate überprüft werden – nur was bis zum Ende der Reise noch nicht abgelaufen ist, darf noch in der Reiseapotheke mitgenommen werden. Alles andere muss entsprechend entsorgt werden. Abgelaufene Medikamente können nicht nur einen Wirkstoff-Verlust aufweisen, sondern im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich sein.

Tipp: Auch die Hausapotheke sollte regelmäßig auf eventuell abgelaufene Medikamente überprüft werden, nicht erst wenn man für den Urlaub packt!

Was gehört in die Reiseapotheke?

Verbandszeug

Wer unterwegs ist, kann sich schon mal aufschürfen oder beim Wandern eine Blase laufen. Wer da mit PflasterMullbinde und Desinfektionsmittel ausgestattet ist, hat mit solchen Situationen wohl weniger Probleme. Blasenpflaster, die einen Schutz bei schon entstandenen Blasen bieten sind bei uns immer mit dabei! Eine Pinzette ist auch ein hilfreiches Werkzeug, ein Span ist schnell unter die Haut eingezogen.

Fieberthermometer

Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der sollte auch ein Fieberthermometer einpacken. Besonders wenn man mit Kindern reist, kann das schnell hilfreich sein.

Gewicht und auch Platzbedarf sind bei Flugreisen ein Faktor, daher bieten sich hier für die Reiseapotheke Temperaturprüfstreifen für die Stirn an. Sie sind leicht und platzsparend und meist ausreichend für den Notfall. 

Medikamente gegen ÜbelkeitErbrechen Durchfall

Wer in fremden Ländern unterwegs ist, der probiert schon mal gern die lokale Küche. Nicht immer entsprechen die hygienischen Voraussetzungen dem, was wir von daheim gewohnt sind. Montezumas Rache oder der Fluch des Pharao – in manchen Ländern sind Durchfallerkrankungen schon fast Standard einer Reise. Auch in den USA kann das vorkommen.

Wird man von einer derartigen Erkrankung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht verschont, hilft oft nur noch Schadensbegrenzung. Ein Medikament, das z.B. für längere Fahrtstrecken oder einen Flug die Darmtätigkeit verlangsamt kann da den Tag noch retten.

Achtung auf Elektrolythaushalt! Wer Durchfall hat oder häufig erbrechen musste, muss die fehlenden Elektrolyte auffüllen und darf auch das Risiko der Dehydrierung nicht unterschätzen.

Hier gibt es eigene, unterstützende Präparate – der Allgemeinmediziner des Vertrauens kann da sicherlich gut beraten!

Plant man eine Schiffsfahrt, beispielsweise eine Kreuzfahrt durch die Karibik oder die Bahamas, sollte man sich sicherheitshalber auch ein Medikament gegen die Seekrankheit besorgen. In der Apotheke gibt es hier verschiedene Präparate, von der Kautablette bis zum Medikamente-Pflaster.

Muskelzerrungen, Verstauchungen, Blutergüsse

Auch diese Verletzungen entstehen schneller als man denkt – in den Apotheken gibt es hier genügend rezeptfreie Präparate, die einem in so einer Situation helfen. Hier reicht meist die kleinste Verpackungsgröße, denn in den USA bekommt man vergleichbare Medikamente relativ leicht in Drogerien, sollte man mehr davon benötigen.

Kühlgel gegen Insektenstiche, evtl. Repellentien

Je nach Region wird man stärkere oder schwächere Präparate benötigen, wer in kalte Gegenden reist braucht sie eventuell gar nicht mitnehmen. 

In Hawai’i hat es sich für uns als beste Lösung erwiesen auf ein lokales Präparat zu setzen, denn den No-see-ums (kleine Stechmücken) waren unsere europäischen Anti-Mückenstich Sprays recht egal. Auch in Florida haben sich die Anti-Mücken Sprays die lokal im Supermarkt erhältlich waren als deutlich wirksamer erwiesen. Meist findet man diese in der Outdoor-Abteilung von großen Supermärkten oder in Pharmacies.

Schmerzmittel

Kopf- und Zahnweh können den Urlaub gründlich zerstören, wer eine ausreichende Menge an Schmerzmittel mit hat, kann sich so im Bedarfsfall helfen. Bei der Menge bitte den Hausverstand walten lassen, man macht ja Urlaub und ist kein Drogenkurier 😉

Bei Schmerzmitteln kann man sich in den Drogerien meist auch Nachschub besorgen. Wichtig wäre hier auf den Wirkstoff zu achten. Mitunter hat das gleiche Schmerzmittel in Deutschland oder Österreich einen anderen Handelsnamen als in den USA.

Reiseapotheke mit dem Allgemeinmediziner absprechen

Generell eine gute Idee: die Reiseapotheke mit dem Allgemeinmediziner des Vertrauens absprechen, in medizinischen Fragen (und da gehört die Reiseapotheke eindeutig dazu!) ist er oder sie als Fachmann bzw. Fachfrau kompetenter Ratgeber. Wer sich also unsicher ist, sollte sich nicht scheuen und einen Beratungstermin vereinbaren.

Das schönste an der Reiseapotheke: wenn man sie nicht braucht! Aber in dem Fall kann man sich beruhigt zurück lehnen, denn man hat rechtzeitig vorgesorgt und sich für den Fall der Fälle vorbereitet!

Wo bekomme ich in den USA Medikamente?

In den USA gelten andere Zulassungsregelungen als bei uns in Deutschland oder Österreich. Daher bekommt man hier viele Medikamente rezeptfrei in der Drogerie und andere wiederum gar nicht. Bekannte, in den gesamten USA vorhandene Drogerie-Ketten sind Walgreens oder CVS, aber auch in vielen normalen Supermärkten gibt es einen Bereich für Medikamente. 

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