Der Grand Canyon ist zweifellos eines der beeindruckendsten Naturwunder auf unserem Planeten. Mit seiner atemberaubenden Landschaft, seiner geologischen Bedeutung und seiner reichen Geschichte lockt dieser Canyon Jahr für Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt an.
Er ist nur eine der Schluchten des Colorado River und befindet sich im Nordwesten Arizonas. Jährlich lockt dieses Gebiet mehrere Millionen Besucher an.
Durch das große Gebiet und die zahlreichen Möglichkeiten, die der Canyon für Besucher bietet, ist es wichtig sich schon bei der Reiseplanung Gedanken über die angestrebten Aktivitäten und die dafür benötigte Zeit zu machen.
Entstehung des Grand Canyon
Für die Entstehung des Canyons ist der Colorado River und seine Zuflüsse verantwortlich. Gemeinsam mit Wind und Niederschlägen hat dieser Fluss über den Verlauf mehrerer Milliarden Jahre diese Schlucht ausgehöhlt.
Die einzelnen Gesteinsschichten, die heute das bekannte Bild des Canyons prägen, erzählen von Vulkanaktivitäten, Meeresüberschwemmungen, Sedimentablagerungen und tektonischen Verschiebungen.
Wetter & Klima
Das Klima im Gebiet des Grand Canyons ist ebenso vielfältig wie seine Landschaft. Es reicht von Wüstenklima in den tieferen Bereichen bis hin zu gemäßigtem Klima auf den Hochplateaus.
Die Sommer im Grand Canyon sind heiß und trocken. In den tieferen Lagen können die Temperaturen leicht über 38 Grad Celsius steigen. Trotz der hohen Temperaturen bleibt der Rand des Canyons in höheren Lagen vergleichsweise mild.
Die Übergangszeiten, also der Herbst und das Frühjahr, sind für viele Besucher die besten Zeiten, den Grand Canyon zu erkunden. Die Temperaturen sind angenehmer, und die Farben der Landschaft leuchten in der sanften Sonne besonders intensiv. Die Herbstmonate bieten oft stabiles Wetter, während das Frühjahr gelegentliche Regenschauer mit sich bringen kann. Diese Niederschläge sind jedoch wichtig für die örtliche Flora, da sie die Wüstenvegetation zum Blühen bringen.
Die Winter im Grand Canyon sind kalt, vor allem auf den Hochplateaus. In den tieferen Bereichen bleibt es vergleichsweise mild. Schnee ist in den höheren Lagen keine Seltenheit, was dem Canyon eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Der kälteste Monat ist der Jänner mit einer Durchschnittstemperatur von -8°C.
Grand Canyon National Park
Nicht der gesamte Grand Canyon liegt innerhalb des National Parks, jedoch findet man viele der schönsten Aussichtspunkte die am South Rim nahe Grand Canyon Village oder am North Rim gegenüber liegen.
Viele Wanderwege und auch Aussichtspunkte sind nicht oder nur teilweise mit Absturzgittern ausgestattet. Es ist daher ratsam, nicht zu nahe an den Rand des Canyons heranzutreten. Jährlich kommt es immer wieder zu Unfällen und Abstürzen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können. Wer auf der sicheren Seite bleiben möchte, verlässt die markierten Wanderwege nicht.
Der Eintritt in den Grand Canyon Nationalpark kostet pro Auto für einen Gültigkeitszeitraum von 7 Tagen 35$, für Fußgänger pro Person 20$ und für Motorräder pro Person 30$. Es wird jedoch auch der America the Beautiful Interagencies Pass akzeptiert. Dieser ist empfehlenswert, wenn man innerhalb eines Jahres mehrere Nationalparks besuchen möchte.
South Rim
Der South Rim ist bekannt für seine spektakulären Aussichtspunkte, die atemberaubende Panoramablicke auf den Grand Canyon bieten. Orte wie der Mather Point, der Yavapai Point und der Desert View Point ermöglichen es den Besuchern, die gewaltige Schlucht aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die Farben der Gesteinsschichten, die sich je nach Tageszeit und Licht verändern, bieten Fotografen und Naturliebhabern unvergleichliche Motive.
Grand Canyon Village ist der zentrale Ausgangspunkt für die meisten Besucher des South Rims. Hier finden sich Restaurants, Souvenirläden, Informationszentren und Unterkünfte. Die historischen Gebäude der Village fügen dem Besuch eine kulturelle Note hinzu.
Von Las Vegas aus kann man mit dem Auto in gut viereinhalb Stunden in Grand Canyon Village sein. Viele Besucher nützen auch die Möglichkeit von Tagesausflügen per Flugzeug – der Grand Canyon Airport verzeichnet im Tagesdurchschnitt rund 60 Flüge unter anderem von und nach Las Vegas, Phoenix als auch Page.
Auch Helikopterflüge werden ab hier angeboten, jedoch muss man diese oft Wochen im Vorhinein reservieren. Diese Flüge bieten atemberaubende Ausblicke auf die gesamte Schlucht und ermöglichen es den Besuchern, die gewaltigen Ausmaße des Canyons in ihrer Gänze zu erfassen.
Wer den Canyon intensiver erleben will, kann vom South Rim auch die zahlreichen Wanderwege erkunden, für besonders Ambitionierte gibt es auch eine mehrtägige Wanderung von einem Rim zum anderen. Ein besonderes Erlebnis kann auch eine geführte Maultier-Tour sein, allerdings benötigt man am South Rim etwas Glück: die Tickets werden über eine Online-Lotterie unter allen Anmeldungen verlost.
Der South Rim hat das ganze Jahr geöffnet. Aufgrund der hohen Besucherzahlen und des begrenzten Angebots an Übernachtungsmöglichkeiten muss man mit höheren Preisen bzw. längeren Vorausbuchungen rechnen. Es wird nicht empfohlen „auf gut Glück“ zum South Rim zu fahren, wenn man in Grand Canyon Village übernachten möchte. Auch Stellplätze auf Campgrounds können oft Wochen im Vorhinein schon ausgebucht sein.
North Rim
Der North Rim liegt auf 2438m über dem Meeresspiegel und somit um gute 300m höher als die gegenüberliegende Seite.
Nur gut 10% aller Besucher des Grand Canyon Nationalparks besuchen den North Rim. Die Anfahrtszeit von Las Vegas aus ist gegenüber den South Rim nur geringfügig länger, jedoch ist die Infrastruktur (Hotels, Gastronomie, etc.) nicht ganz so gut ausgebaut.
In den Wintermonaten (meist Mitte Oktober bis Mitte April) ist die Lodge und der Campground geschlossen.
Grand Canyon Skywalk
Der Grand Canyon Skywalk liegt in der Hualapai Reservation am westlichen Rim des Canyons und ist die von Las Vegas aus am schnellsten erreichbare Aussichtsplattform. Seit 2007 können Besucher hier eine Aussichtsplattform betreten, die über den Rand des Canyons hinausragt. Die Besonderheit: der Boden dieser Plattform besteht aus Glasplatten. Dadurch erhält man den Eindruck, über dem Rand zu schweben.
Wer nun Angst hat, die Plattform wäre nicht stabil kann beruhigt sein: laut der Website des Skywalk wurde diese für das Gewicht von 70 voll beladenen Boeing 747 konzipiert!
Von Las Vegas aus kann man eine der angebotenen Tages-Touren inklusive Transfer buchen, alternativ bietet sich die Anreise mit dem Auto an. Hier muss man mit ca. zweieinhalb Stunden Anfahrtszeit rechnen.
Tickets für den Skywalk kann man entweder direkt auf der Website des Skywalk buchen oder vor Ort erwerben. Pro Person muss man mit mindestens 49$ rechnen, es gibt zahlreiche Zusatzangebote und auch Packages. Alternativ kann man auch Tagesausflüge von Las Vegas aus buchen.
Um den Glasboden des Grand Canyon Skywalk auch für zukünftige Besucher in Top-Form zu erhalten, müssen alle Personen auf der Aussichtsplattform einen Schuh-Schutz zusätzlich tragen. Es ist nicht erlaubt Kameras, Mobiltelefone, Rucksäcke oder Taschen mit auf den Skywalk zu nehmen. Entsprechende Aufbewahrungskästen stehen zur Verfügung.
Ein Erinnerungsfoto kann man von den ständig am Skywalk anwesenden professionellen Fotografen erwerben.